20. Feb 2018
Hinter den Kulissen – Team Telekommunikation
5 Angestellte, 1699 Auftragsformulare und 4 Riesenkühlschränke.
Ring, ring. „Ja hallo, Abteilung Infrastruktur, Bereich Telekommunikation, Sie sprechen mit Sven Schröter. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?“
Sven trägt ein Headset, während er an seinem PC sitzt. Vor ihm liegen Mobiltelefone in verschiedensten Ausführungen. Von alten Handys mit schwarzweiß Displays über Klapptelefone bis hin zur smartesten Smartphone-Technik. Das Wahlscheibentelefon klingelt durchgängig.
„Guten Tag, Fabienne Sommerkamp hier. Ich schreibe die Beitragsserie ‚Hinter den Kulissen‘ für den ITZ-Blog. In unserem letzten Blogpost haben wir den Helpdesk vorgestellt und nun möchten wir den Bereich Telekommunikation kennenlernen. Dafür würde ich gern einmal vorbeischauen.“
Vorweg: Dieses Szenario hat nie stattgefunden. So hatte ich es mir ausgemalt, kurz bevor ich zum Hörer griff und mich mit Sven Schröter zum Gespräch verabredete. Wie sich im Laufe dieses Artikels herausstellen wird, sollte ich mit dieser Vorstellung gar nicht so falsch liegen.
Ich betrete das Büro von Sven Schröter. Zum Team gehören vier weitere Angestellte. Ein Durchgang führt ins Nebenzimmer, die „Telefonwerkstatt“. Hier arbeiten Michael Rode, Andreas Weiß und Hans Silchmüller.
Das Team ist nicht nur für die Betreuung der ca. 5000 Telefonanschlüsse der Universität zuständig. Auch Rufnummernbereitstellung für die Fahrstuhlnotfallsysteme, Brandmelde- oder Sicherheitsanlagen gehören zu ihrem Aufgabenbereich. Selbst die Heizungsanlage ist mit dem Telefonnetz der Uni verbunden. Bei Störungen verschickt diese sogar SMS.
Seit 2013 ist Sven Schröter als Teamkoordinator dafür zuständig den Kontakt zu den Lieferanten zu pflegen und die internen Anforderungen mit denen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Universität abzugleichen und steht gleichzeitig als Schnittstelle zu den weiteren Bereichen der Abteilung Infrastruktur zur Verfügung.
Als er mir von seinem beruflichen Werdegang erzählt, freue ich mich über die Kurven und Windungen. Ein abgebrochenes Studium, eine kaufmännische Ausbildung, ein Duales Studium der Wirtschaftsinformatik, Tätigkeiten als Servicetechniker, Anstellungen beim Rechenzentrum des Landes und die Betreuung der Telefonanlagen des Statistischen Landesamts in Halle und der Landesvertretung in Berlin. Vieles hätte sich einfach so ergeben. Auch in den Bereich Telekommunikation sei er eher zufällig reingerutscht. Vielleicht ist es genau diese Vielfalt an Erfahrungen, die Sven Schröter seine Souveränität verleiht.
Ich merke, mit wie viel Freude er seiner Arbeit nachgeht, als er mir das Online-Auftragsformular des Telekommunikationsteams vorstellt. Gemeinsam hat das Team seit 2013 insgesamt 1699 digital erfasste Aufträge bearbeitet. Hinzu kommen zwei Ordner schriftliche sowie telefonische Aufträge, die alle erfasst, bearbeitet und sortiert werden.
Im gegenüberliegenden Gebäude befindet sich die größte der vier Haupttelefonanlagen der Universität. Im Flur kommen wir an einigen Glasvitrinen vorbei. Dort sind, wie in einem Museum, all die alten Telefone ausgestellt, die ich mir auf Sven Schröters Schreibtisch vorgestellt hatte. Als ich mich jedoch im Technikraum umsehe, bin ich überrascht von den vielen Kabeln und der Größe der Telefonanlage. Vier Schränke, vielleicht zwei Meter hoch und jeweils einen Meter breit. Vier Riesenkühlschränke, notiere ich poetisch auf meinem Papier.
Hier hat auch Mitarbeiterin Angelika Richter, die sich mit der Gebührenabrechnung befasst, ihr Büro. Sie ist bereits seit 1996 im Telefon-Finanzbereich der Universität tätig und seit 2016 dem Team Telekommunikation zugehörig. Früher, da habe sie das Geld für die Telefonabrechnungen noch persönlich bar entgegengenommen, heutzutage läuft dies direkt über die Bezügestelle. Dennoch lerne sie kontinuierlich dazu, so wird spätestens alle zwei Jahre auf neue Software umgestellt.
Bevor ich gehe unterhalte ich mich kurz mit Herrn Rode und Herrn Silchmüller. Seit nunmehr 40 Jahren ist Michael Rode bei der Technik. „Der Herr Rode gehöre längst zum Inventar“, spaßen die beiden neckisch. Hans Silchmüller ist seit 2013 Teil des Teams. Er komme zwar aus dem Bereich Daten- und Telekommunikationstechnik, sei vor seiner Zeit am ITZ jedoch viel unterwegs, auf Montage, gewesen. Auf die Frage, wie ihm sein Job gefalle, verliert Hans Silchmüller nicht viele Worte. „Prima“, antwortet er, sichtlich verwundert über meine Intention, und lächelt dabei so rau-herzlich, dass mich die Erinnerung an die zwei kauzigen Herren auch beim Schreiben des Artikels immer wieder zum Schmunzeln bringt. Er sei gerne hier.
Die unterschiedlichen Hintergründe der verschiedenen Angestellten bringen einen großen Kompetenzvorteil mit sich. Das schätzt auch Sven Schröter an seinem Team. Das bunte Miteinander führt zu einem bestmöglichen Ergebnis.
Abteilung Infrastruktur, Team Telekommunikation. Das Interview ist geschafft, der Artikel verfasst. Ich atme erleichtert auf und aus der anfänglichen Ungewissheit wird Zufriedenheit, weil es genauso war, wie ich es mir vorgestellt hatte – und gleichzeitig vollkommen anders.
Danke für das schöne Kennenlernen,
und Danke für eure Arbeit.